Christian Heller schrieb einen furiosen 8.000-Meter-Hürdenlauf zur Ideolgie des Datenschutzes:
"Was heißt die Auflösung von Individuen in verschaltbare Daten-Wolken, die Externalisierung der Person vom menschlichen Körper auf Wälder aus Internet-Profilen, der Kontrollverlust übers “Ich”?"
Für uns Westliche schwer zu beantworten, zumal wir längst zugegeben haben, dass kein Mensch die Zukunft kennt.
Für viele von uns Östlichen unmöglich zu beantworten. Wir verstehen die Frage nicht. "Kontrollverlust" verstehen wir. "Ich" verstehen wir nicht.
PS: Vielleicht ist ja die Datenwolke Versuch und Sehnsucht, den Terror des Ichs verschwinden zu lassen?
Dienstag, 30. März 2010
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Von Osten her betrachtet also der Verlust von Kontrolle über etwas, das eigentlich nicht existiert und doch so viele Probleme verursacht. Wow, das "ich" als Mutter aller Blasen!
AntwortenLöschenDessen Verschwinden wär´ ja dann so was wie ein Schritt aus dem dunklen Wald der unglücklichen Illusionen hinaus ins.... übrigens, gestern Nacht lief eine Doku über Helmut Kohl. Neben ihm sein damaliger Widersacher F.J. Strauß - so viel "ich" am Bildschirm und so viel Mühe um Kontrolle...
Der Verlust der Kontrolle über etwas, das es nicht gibt, ist nach wie vor schmerzlich, wenn ich immer noch glaube, das es das gibt.
AntwortenLöschenChristian Hellers radikaler Vorschlag, alles über alle allen zugänglich zu machen, wäre vielleicht kurze Zeit aufregend. Nein, bestimmt.
Kurz darauf würde sich Langeweile ausdehnen und alles, alles im Sumpf des Bekannten versinken lassen. Oder?