Montag, 29. März 2010

Vom Menschen zum Greis

Max Frisch in seinen eben veröffentlichten Notizen zu einem dritten Tagebuch:
Der Wandel vom Mann zum Greis lässt sich daran erkennen, dass den betroffenen Menschen immer weniger angeht, aufregt, verpflichtet, involviert und immer so weiter. Er bringt es dann auf die Formel "Je freier, desto vergreister".
Wäre in seiner Manier zu fragen, um ihn zu ehren:
1.Merken Sie selbst irgend etwas dergleichen?
2.Bemerken Sie Ähnliches bei anderen?
3.Ist Ihrer Meinung nach Vergreisung der verborgene wahre Preis der inneren Freiheit?
PS:
Elias Canetti meinte zum Thema erstaunlich frohgenut, es sei doch sehr angenehm, dass man zum Ende seines Lebens gaga werden dürfe und nichts mehr von Bedeutung sei.

1 Kommentar:

  1. Zu diesem spannenden Thema beobachtete ich zum Ende des letzten Jahrtausends nachlassende Gehirnleistung in dem z.B. diese seinerzeit immer endloser werdenden Zahlen- und Buchstabenkombinationen der Software Installationen nicht mal mehr zu 5er Blöcken für kurze Momente sicher im Kopf blieben. Unsicheres noch mal zurück schauen, 3er + 2er Kombinationen eingeben und am Ende doch nicht die passende Kombination. Im wirklichen Leben war die Zeit vor 2000 die Endphase eines 10 jährigen Laufes mit traumhaften Ergebnissen. Meine Haltung: jetzt bloß keine Fehler machen, die das Traumergebnis kürzen. Diese Fixierung auf eine Jahreszahl(1999)könnte ich als Beginn meiner Vergreisung notieren, wenn es dabei geblieben wäre. Das Gehirn begann schon, sich dementsprechend einzustellen. --- 10 Jahre später bin ich angesichts weit weniger guter Zahlen hell wach.

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