Montag, 14. Februar 2011

digital doctors

 Welt online berichtet über einen weiteren Schritt zu einem Wandel, der uns alle angeht:
Sie husten ins Telefon. Dann wird Ihnen gesagt, ob Sie das überleben werden oder was Sie einnehmen sollten oder um welchen Körperteil Sie was wickeln und wie und wo Sie Ruhe geben müssen. Der Ihnen das sagt ist digital.
Ein digitaler Doktor.
Das musste so kommen. Das wird so weiter gehen.
Längst Geschichte ist Joseph Weizenbaums berühmtes Eliza-Experiment. Dieser erste digitale Doktor war nicht für den Husten, sondern für die Seele zuständig. Weizenbaum erschrak so sehr, dass er vom kybernetischen Saulus zum analogen Paulus wurde, wehe! wehe! rufend, bis er verstummte.
PS:
Eigentlich hätten ja die Psychoanalytiker zutiefst erschrecken müssen, als sie sahen, wie leicht sie von einem lächerlich einfachen Automaten ersetzt werden können.
PPS:
Um was wetten Sie, dass wir spätestens in zehn Jahren allerlei Doktorspiele digital abwickeln?

Sonntag, 13. Februar 2011

sauer in the rain

Diese zwei Bilder druckt "Die Zeit" in der aktuellen Ausgabe:



auf den Seiten 12 und 13.
Welche Schauspieler würden Sie lieber wählen? Die in Schwarz? Die mit den gelben Regenmänteln?
Die Gegenüberstellung ist raffiniert, hinterlistig und eigentlich doch demokratisch: Wieso wird uns dauernd der falsche Film von unwilligen Laiendarstellern geboten? Jeden Tag diese so machtmies gelebten Gesichter, dies ebedeutungslosen Mimiken, dieses eifrig wuselnde Versammeln vor der nächsten Kamera. Sehen Sie diese drei oberen Gesichter nochmal an. Und dann die unteren.

Zur Belohung und zum Trost hier Bundeskanzler Gene Kelly, Präsidentin Debbie Reynolds und der französische Chef Donald OConnor. Und guten Morgen.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Kims Konter

Das hier ist unbedingt aktuell: Einmal, weil es eben geschah, zum anderen, weil es eine charmante Randbemerkung zur Diskussion um die Frauen-Quote ist.

Ein gewesener Tennisspieler und lernender Reporter hatte dümmlich über Kim Clisters getwittert. Die gewann dann das Finale beim Australian Open. Und dann geschah das:

Mittwoch, 9. Februar 2011

Wunschwarenkind

Dies ist der Moment, an dem die Menscheit (offiziell, in Paris) ihr erstes Kind genau nach Wunsch produziert hat. Der Kleine ist das optimale genetische Ersatzteillager für seine Familie.

Genannt wird das Produktionsverfahren Designer-Baby.

Grosse ethische Schwurbeleien verdecken, dass die Konsequenz bei der Produktion neu ist, technische Avantgarde auch, aber die Idee und die Praxis sind es nicht. Soviel wir wissen, suchen sich Menschen seit jeher für den Prozess, der zur Produktion von Kindern führt, vorwiegend Partner aus, die genetisch optimaler zu sein scheinen als andere. Und das Kind als Ersatzteillieferant ist ethisch auch nur ähnlich fragwürdig wie das KInd (möglichst viele) als Altersversorgungsversicherung.
Und der göttliche Wille?
Ach.