Samstag, 23. Januar 2010

Die doppelte Zukunft des Buchs

Gundolf S. Freyermuth schrieb dreizehn Thesen zur Zukunft des Buchs:
"Seit der Jahrhundertwende - seit Napster, iTunes, Bittorrent - sind die gewachsenen Strukturen analoger Produktion, Distribution und Rezeption von Musik binnen kürzester Frist zerfallen. Neue, gänzlich digitale Praktiken haben sich ausgebildet. Dieselbe Entwicklung hat seit der Mitte des Jahrzehnts - seit YouTube - die audiovisuellen (Massen-) Medien erfasst."
Die Jahrhundertwende ist mal grad neun Jahre her. Nach dieser sehr kurzen Zeit ist sichtbar, wie rasch DAS BUCH sich verändert: Das Buch aus Atomen hergestellt, wird grossenteils abgelöst durch das Buch aus 0 und 1, das digitale Buch.
Wo und wie sonst noch geben wir die Atome zugunsten der virtuellen Nachfolger auf?
Wie erleben Sie das?
Wie digital leben Sie?
PS:
Der weltweit dominanteste Sektor, die sogenannte Finanzindustrie, hat sich von den Atomen längst verabschiedet, von dem, was man anfassen, riechen, sehen, hören kann.

3 Kommentare:

  1. Einiges der digitalen Fachliteratur, die ich lese, und für die ich viel Geld bezahle, darf/kann ich aus Copyright-Gründen nicht ausdrucken (DRM).

    Lernen ohne Papier mag ich nicht besonders. Beim lernen vermisse ich das Papier. Witzigerweise beim Zeitunglesen nicht wirklich.

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  2. ... "Wir waren beide der Meinung, dass etwas Gegenwart ganz praktisch sein könnte ...". So las ich gestern hier.
    Für Viele, die mit dem gedruckten Wort ihr Geld verdienen, ist seit 15 (!) Jahren erkennbar, dass ihr gegenwärtiges Geschäftsmodell nur noch einige Jahre Zukunft hat.
    Gestern, heute, morgen ... diese Gegenwart bleibt ein unendlich/endlich langer Fluss.
    Am kommenden Mittwoch kann man den Beginn der nächste Etappe einer Kulturrevolution verpassen oder auch nicht.

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  3. Ja, Mittwoch.
    Und ja, der Fluss
    - keiner steigt zweimal in denselben.
    In Berkley haben einige Wissenschaftler mal gemessen, wie lange"Gegenwart" für ein menschliches Gehirn sei: 3 - 4 Sekunden.
    Zwei Zen-Mönche brachten es auf 7 Sekunden.

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