Freitag, 15. Januar 2010

Profit für Alle

In "Profit für Alle" plädiert Norbert Bolz für einen neuen Geist im Kapitalismus.
Ein Herr Dr. Fuchs reszensierte das Buch. Abschliessend gestand er, es relativ positiv zu bewerten, weil er Bolz die gute Absicht abnehme.
Ja, grosszügig soweit - nur welche gute Absicht?
Dass alle ausreichend profitieren sollen?
Dass der Kapitalismus menschlicher werden müsse?
Verblüffend ist, dass solch schnellem und charmantem Denker wie Norbert Bolz nichts anderes einfällt. Er ist kein Oekonom und wäre damit frei genug, eine Geselllschaft vorzuschlagen, die eben gerade nicht oekonomisch bestimmt ist. Deren Werte vielfältig sind, aber nicht zuerst oekonomisch. Deren grosse Bilder, Geschichten und aktuelle Mythen nicht von Oekonomie handeln oder von Helden des Breakeven. Deren Systeme das ganze Leben befördern und, irgendwo in einem adäquaten Subsystem, unter anderem die oekonomischen Prozesse.
Angenommen, ab morgen früh ist Revolution. Sollte das eine sein, die ein gutes, volles Leben für alle will? Oder eine, die Profit für alle will?
Gut, vielleicht würden beide scheitern. Aber dann bleibt immer noch die Frage: Womit würde ich lieber scheitern?

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