Donnerstag, 14. Januar 2010

Stägeli uf, Stägeli ab

Was da in Schweizer Mundart gemütlich klingt, hiess bei Humphrey Bogart: Pass auf Deinem Weg nach oben auf, auf welche Sprosse Du trittst - auf Deinem Weg runter wirst Du sie verdammt nötig haben.
Was das mit dem Wandel zu tun hat? Viel. Viel, was den Kannibalsimus der Hierarchen betrifft. Die aktuelle Mode im Umgang mit benutzten Sprossen (alles vom Steigbügelhalter über den politischen Freund bis zum väterlichen Förderer)ist,
ihn zur Unperson zu machen. Das ist einfach. Beispiele täglich in den Medien.
Klug ist das nicht. Das ist dumm. Und das tut weh. Beispiele dafür ebenso laufend in den Medien.
Hinter der Dummheit frisst einen Mangel die mittelmässigen Hierarchie-Spieler auf: sie können nicht mit dem Wandel umgehen. Sie verstehen ihn nicht. Noch banaler: sie sehen ihn nicht. Was sie sehen, flimmert nur in ihrem eigenen Spiegel: sie selbst auf der Leiter. Natürlich nach oben. Wohin sonst?
Relevant für Ihr oder mein Leben ist eh nur, dass die Stägeli-uf-Stägeli-ab-Leistungsträger bei ihrem Unfug die Betriebs-und Volkswirtschaften schänden, die Gemeinschaft - also auch Sie und mich.
Zum Schluss einer, der wusste, wie man einem anderen den Weg nach unten ersparen kann. Kurt Marti, ein Schweizer, genau, lässt in einem Gedicht einen König nach der Schlacht allen Gefangenen Aufgaben zuweisen; bis er zu dem geschlagenen königlichen Gegner kommt. Beide sehen sich lange in die Augen. Draufhin der Sieger in Milde:"Tötet den!"

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