Dienstag, 26. Januar 2010

BNP, die Statistik für Zyniker

Das Bruttonationaleinkommen, BNP, wird deswegen zitiert, herumgereicht, als Schlagwort-Argument geschätzt, weil es angeblich als Einkommensindikator einer Volkswirtschaft die wirtschaftliche Leistung an den Erwerbs- und Vermögenseinkommen misst.
Mehr BNP = alles ist besser, mehr Wohlstand beglückt die Menschen, das Land ist erfolgreicher. Das höhere BNP scheint ungeprüft besser, gibt mehr Recht, ist da und dort gottgefälliger.
Auch der Bestattungsunternehmer empfindet es als besseres Jahr, wenn er 1o Tote mehr von den Strassen in die Friedhöfe bringt. Er hat Recht, das BNP steigt. Allerdings werden die Hinterbliebenen seine Meinung nicht teilen. Und die Toten auch nicht, könnten sie sich noch äussern.
Robert F. Kennedy, ermordet vor 42 Jahren, sagte einmal, sinngemäss frei zitiert: Das BNP verzeichnet wirklich alles - bis auf das, was das Leben lebenswert macht.

Achten Sie auf die nächste Talkshow zur Wirtschaftspolitik.
Oder eben besser nicht.

2 Kommentare:

  1. Wenn man das Prinzip hinter dieser Denke weiterspinnt, kann man den Wert eines Lebens am Ende daran messen, wieviel Geld dieser Mensch verdient hat. Einfach, praktisch, gut :)

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  2. ...stimmt, das wäre wirklich einfach und praktisch;
    und trotzdem wird man vielleicht spätestens am Ende erkennen, was denn tatsächlich das Leben wertvoll macht. Da wären wir ja dann wieder bei "Qualität ist..."

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