Samstag, 6. Februar 2010

99,9% Orakel

Gestern abend hörte ich versehentlich einem Mann zu, der in einer Talkshow die Zukunft verkündete, eine in 1o Jahren, westliche Hemisphäre. Er behauptete ernstlich, er wisse, was geschehen werde, denn schliesslich er als Wissenschaftler ...
Eben bei Google nachgesehen: "Zukunft" hat 32.300.000 Hinweise, "Orakel" 1.040.000.
Tatsächlich lässt sich ein Orakel herstellen, dass zu fast 100% die Wahrheit sprechen kann - wenn es will. Die Konstruktionsanleitung fand ich mal bei Hannah Arendt. Sie meinte, eine zuverlässige Vorhersage der Zukunft sei durchaus möglich: Gib ein Versprechen ab. Und halte es ein.
So einfach ist die Zukunft nicht?
Doch, ist sie.
Amüsant und erhellend dazu wie in einigen Millionen anderer Fälle der wunderbare Georg Christoph Lichtenberg in seinen Sudelbüchern: Wie seltsam ist es doch, dass auf der Strasse ein Prophetischer einem anderen begegnen kann, ohne nicht sogleich in lautes Gelächter auszubrechen.

2 Kommentare:

  1. Vieles was gestern Zukunft war und heute Vergangenheit ist - nicht zufällig denke ich in diesem Zusammenhang an Lehman Brothers Inc. - lässt sich im Nachhinein erklären, sogar mit Wissenschaft. Oder sind Wissenschaftler in diesem Zusammenhang nur die besser bezahlte Geschichten Erzähler. Sagt nicht jeder Blick aus dem Küchenfenster: 'Der Lehman-Komplex lebt'. Kuschelig haben wir uns an seine Segnungen gewöhnt. ... Nein, ich wähle jetzt nicht wieder eins von den Beispielen, das wir alle kennen :)! Üben bedeutet, die Segnungen im Augenblick mit Seelenruhe genießen (das Russengas, dass gerade so behaglich den Boden unter meinen Füßen wärmt) und sie mit der gleichen Seelenruhe weg denken ohne dass sie weg sind. Tatsächlich, der stete Zustrom von Russengas ist nicht versichert.

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  2. Das wär's dann, Arno.
    Sonst könnten Menschen Haiti nicht wieder aufbauen.
    Und könnten sie die Zukunft kennen, das Datum des nächsten Erdbebens, täten sie es nicht. Apropos Lehmann ...

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