Montag, 31. Mai 2010

über den Wolken

Rudolf Maresch schreibt der Verlags- und Bewusstseinsindustrie auf den Arbeitszettel, auch sie müsse einsehen, dass die digitale Revolution die Karten neu mischt und verteilt.
Und schwierig sei, dass die Branche die Probleme unter Bedingungen des Blindflugs lösen muss - ähnlich, wie das Niklas Luhmann seiner Systemtheorie androhte / versprach:
"Der Flug muss über den Wolken stattfinden, und es ist mit einer ziemlich geschlossenen Wolkendecke zu rechnen. Man muss sich auf die eigenen Instrumente verlassen. Gelegentlich sind Durchblicke nach unten möglich – ein Blick auf Gelände mit Wegen und Siedlungen, Flüssen und Küstenstreifen, die an Vertrautes erinnern; oder auch ein Blick auf ein größeres Stück Landschaft mit den erloschenen Vulkanen des Marxismus. Aber niemand sollte der Illusion zum Opfer fallen, dass diese wenigen Anhaltspunkte genügen, um den Flug zu steuern."
Ich weiss nicht, ob Sie sich nachhaltig im Netz seiner Systhemtheorie verfingen. Nahezu rührend ist die Metapher des Flugs über den Wolken. Alle begeisterten Anhänger Luhmanns, denen zuzuhören ich bisher die Ehre hatte, klagten gelegentlich über den Blindflug. Oder führten ihn vor. Aber nicht über den Wolken, sondern in einem geschlossenen System.
PS: Reicht Ihnen der Begriff "Revolution" aus, um das zu verstehen, was gerade jetzt geschieht?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen