Donnerstag, 15. Juli 2010

alt, süchtig, meckernd

Die Wissenschaft, wir wissen es, schafft Wissen. Die KollegInnen der University of California in San Diego, haben die Fernsehgewohnheiten von nahezu 4000 US-Amerikanern ab 15 bis 98 Jahren erfasst. Und ausgewertet, versteht sich. Und interpretiert, natürlich. Wer deutet, sagt was ist:
Je älter die Menschen, desto häufiger sehen sie fern. Sie werden angeblich regelrecht süchtig: 50% ihrer Freizeit verbringen sie mit der laufenden Kiste. Was aus der Kiste kommt, finden sie aber keineswegs hinreissend, sondern meckern umso mehr darüber, je älter sie werden.
Ja, und?
Gibt es immer noch wissenschaftliche Leute, die glauben, irgendein Mensch irgendeines Alters schalte den Fernseher an, weil er mag, was da kommt? Etwa die Werbung?
Wieviel Menschen grüssen wir täglich, suchen wir auf, lassen uns von denen besuchen, skypen oder mailen oder sonstwassen mit ihnen, weil wir sie mögen? Angenehm finden? Schätzen? Lieben?
Das elektronische Feuer in der Ecke wärmt die Stube und wispert davon, dass wir da sind, am Leben, wirklich, ganz sicher, denn wir hören das Wispern ja. Weiter sind wir noch nicht. Und das ist vielleicht gut so.
PS: Und bisweilen, selten, verstehen wir das Wispern plötzlich, weil Dittsche uns die Welt erklärt. Oder quirlige Wesen reloaden den Gurks von gestern und wir platzen fast vor Wut über das, was uns täglich zugemutet wird. Und dann wispert es weiter.
PPS: Was ist Ihr Lieblings-Wispern resp. Weg-Wispern?

1 Kommentar:

  1. Zu diesem Thema habe ich kürzlich in der Kiste folgenden gehört:

    Zwei alte Damen im Altersheim bei der Essensausgabe.
    DAME 1: Frechheit. Das schmeckt ja grauenhaft.
    DAME 2: Ja. Und dann diese kleinen Portionen!

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