Dienstag, 5. Oktober 2010

Genies von Gestern

Es wäre ja peinlich, darüber zu reden, wenn es nicht dauernd vergessen ginge: Gegenwart ist jetzt.
Noch gestern früh war ein Unternehmen so bedeutend, so führend, so gross (und häufig so arrogant und schlampig), dominierte so sehr die Gegenwart von gestern, dass es wunderbar zum Feind No.1 für seine abhängigen Kunden taugte: Microsoft.
Micro wer?
Microsoft, das geniale Ding von Gates (und 90.000 anderen).
Der Geniestreich war sich seiner ganz sicher. Und so, gewaltig, bedeutend, sicher, verschnarchte das Unternehmen den entscheidenden Wandel zu einer anderen Art von Computer - den Smartphones. Die alte Methode (drücke allen dein Betriebssystem auf) funktionierte nicht. Und Neues? Geld kann Geist zwar kaufen, aber selten gewähren lassen.
Jetzt soll das ein gewisser Achim Berg richten. Der veranstaltet schrecklich unerhörte Beerdigungsszenerien, tanzt mit gelben Perücken rum und sagt unzensiert, dass er die Wirklichkeit den Hochgestellten bei Microsoft erst mal beibringen müsse.
Zusammengefasst:
1.
Die Welt gibt kein Pardon für Gestrige.
2.
Abschottung in Top-Etagen ist die sanfte, kostspielige Methode des Suizids. (Gilt auch für die politischen Chefbüros, siehe die Nachrichten von heute Abend.)
3.
Raus in die Gegenwart; notfalls mit Perücke.
PS:
Das Ganze steht diese Woche in "Die Zeit", Seite 42.

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