Samstag, 14. August 2010

wahr, schön, gut

1
M. ist gross, breit, muskulös, schwer und zementverstaubt. Er hat etwas montiert und ruft mich zur Besichtigung - aber nicht, um sein Werk zu würdigen, sondern den Sonnenuntergang, den Abendstern, die schmale Mondsichel: Ist das nicht schön?
Ja!
Siehst Du das, wie schön das ist?
Oh ja!
Diese Farben? Siehst Du die?
M., ich bin Maler!
Ach! Ja!
Wir sind ergriffen.
2
Hier meint Deutschland Radio Kultur respektive der Autor Adolf Stock:
"Die Neuro-Ästheten
Hirnforscher erkunden das Gute, Schöne und Wahre.
Die alten Griechen haben gemeint, das Wahre, Gute und Schöne gehöre zusammen. Wir haben das gerne geglaubt, bis die Zweifel überhand nahmen. Jeder stolperte über die gefundenen Wahrheiten: Gott ist tot, die Ästhetik des Schreckens, die Banalität des Bösen, so lauteten nur einige Schlagworte, die den schönen Zusammenhang zerrissen, der uns seit Platon faszinierte. Dass nun ausgerechnet Neurologen beginnen, diesen gewaltigen Riss zu kitten, hätte eigentlich keiner vermutet, dem die Kunst am Herzen liegt."
3
Dass Darwin lehrte, die Stärksten würden überleben, war schon immer falsch. Er korrigierte das noch selbst: die Passendsten seien es ("the most fitting ones").
Jetzt machen sich immer mehr Forscher dafür stark, dass es die jeweils Schönsten seien, welche die beste Überlebenschancen hätten.

3 Kommentare:

  1. Einfach immer wieder gut, hier vorbeizuschauen. :) Schönes Wochenende!

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  2. Passend wozu? Ich freue mich noch immer jeden Tag über unseren schönen, neuen Seiten. Klasse! Uli freut sich auch, aber Sie wundert sich darüber, dass dem Markt anscheinend egal ist, ob alte oder neue Form. Im Gegenteil, dass Knöpfe nicht mehr da zu schalten sind, wo sie mal waren, darüber kann sich eine Mittvierzigerin in leitender Position bei einer örtlichen grünen Partei auch schon mal aufregen. Ich bin zu alt für Veränderung ist ihre Idee. Ich finde das amüsant. Ob die Seiten dem Markt passen, darum habe ich mich nicht gekümmert. Sie passen mir und zu unserem Produkt, weil sie wieder zusammen bringen, was Ende der 90er Jahre sich mit der Ausbreitung des Internets auseinander entwickelt hat (online und print) und mich in Folge dessen nicht most fitting machte. Erst passe ich mir, dann überzeuge ich Andere.

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  3. Erst passe ich mir, dann überzeuge ich andere.
    Danke, Arno, schon auswendig gelernt.
    Passend, mein ich, manchmal offensichtlich und bisweilen passt sich das Passende erst an. Oder hat die Chance. Selbst wenn sie 40 und grün oder pink ist.
    Und nein, dem Markt ist es nur scheinbar egal.
    Ich Nichtmarkt finde sie passend.

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