Dienstag, 24. August 2010

Kolonisatoren

Christian Stöcker sorgt sich (siehe "CARTA") darum, dass Kolonialmächte die Datenwolke beherrschen:
"Plattform für Monopolisten
Das Internet hat sich, für viele überraschend, als eine Struktur entpuppt, die monopolistische Tendenzen hervorbringt. Obwohl es als freie, offene Plattform eigentlich den Wettbewerb befördern sollte, sieht die Realität anders aus. Bis heute hat das Netz einen dominanten Online-Händler hervorgebracht: Amazon. Ein dominantes Online-Auktionshaus: Ebay. Einen dominanten Online-Medienmarktplatz: Apples iTunes. Eine dominante Suchmaschine: Google. Eine dominante Seite für Online-Videos: Googles Tochter YouTube. Und ein dominantes Social Network: Facebook. Aus dem Rahmen fällt einzig das dominante Online-Nachschlagewerk – denn Wikipedia ist kein Produkt eines Konzerns, sondern das erstaunlich erfolgreiche Gemeinschaftsprojekt vieler freiwilliger Helfer."
Ist so. Aber wie lange? Überprüfen Sie Ihre eigene Erfahrung: Was hat Ihre Aktivität im Netz vor zwei, drei Jahren bestimmt? Kolonisiert? Wo verdämmern frühere Aspekte von Ihnen? Wieviel Versuche sind mit den Versuchern untergegangen?
Die Kolonialmächte der letzten Jahrhunderte haben deswegen so tiefe Spuren in die Geschichte der Menschheit geschrieben, weil sie das ohne jede Skrupel und sehr lange tun konnten. (Deshalb die geometrischen Grenzen in Afrika, an denen entlang sich die Menschen verbluten. Deshalb die täglichen Toten auf Shri Lanka. Und so weiter.)
Die nächsten, die gegenwärtiger, hungriger und risikofreundlicher sind als Apple, Facebook, Ebay etc. werden uns alles mögliche anbieten. Unter anderem die Frage: Wer war noch mal dieser bebrillte Typ in Jeans, der immer so weisse Dinger anpries?
PS: Wer hat Sie bisher gegen Ihren Willen kolonisiert?

1 Kommentar:

  1. Wenn mir am Montag nicht unerwartet der Schreib- Lesekopf auf die Platte gefallen wäre ( wie sieht es denn bei Euch mit Datensicherungen aus?), hätte ich schon in dieser Woche ein paar Sätze zu Google geschrieben. Interessant finde ich die innere (serverseitige) Sicht auf die Wirkung der Suchmaschine. In der letzten Woche zählten wir rund 18.000 eindeutige Leser/innen auf nadann.de, von denen 7.500 von google rüber gelinkt wurden. Bis hierher ist vielleicht noch nichts besonders an dieser Meldung. Die Dimension wird erst deutlich, wenn man die zweit platzierte Suchmaschine betrachtet. Es ist bing mit 100 Links zu na dann.de. Durch den Zusammenschluss mit Yahoo wird sich die Position gegenüber Google auf gewaltige 145 zu 7.500 verbessern. Für die nicht suchmaschinenlastigen 10.000 Besucher/innen werfen wir jede Woche mehr als 2 Tonnen bedrucktes Papier in den Markt. --- Lasse ich mal alles ohne weiteren Kommentar hier stehen.

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