Samstag, 5. Juni 2010

Katastrophen-Zauber

Francois Walter schrieb eine Kulturgeschichte der Katastrophen: "Katastrophen".
Jenni Roth zum Thema in der "Welt": "Die Geschichte der Katastrophen lehrt, dass die Welt, um mit Max Weber zu sprechen, nicht entzaubert ist. Im Gegenteil: Die Welt wird neu verzaubert."
Nicht neu verzaubert. In einigen, wenigen Weltgegenden schien die Welt entzaubert - für alle, die sich eine vergitterte Brille aufsetzen und dann behaupten, rein rational zu erkennen. Und, beispielsweise, so tun, als sei es möglich "von aussen" zu erkennen, als sei die Unschärfe-Relation ein Scherzchen für müssige Stunden auf dem Campus und die riesigen schwarzen Löcher des Nichtwissens nur der eine oder andere Fliegendreck, den die akademischen Putzfrauen demnächst wegwischen würden.
Schon die Gegensätze "verzaubert" - "entzaubert" demonstrieren das Problem: Als sei irgendein Zauber dem nützlichen Erkennen hinderlich. Als müsse sich erst entzaubern, wer mit Katastrophen umgehen will. Und so weiter.
Jener Albert Einstein meinte, das Mysteriöse sei die Quelle aller Kunst und Wissenschsft.

2 Kommentare:

  1. Bei der Arbeit kam mir diese Dimension über den Weg: "Bedenkt man, dass Mother Evolution von 1804 bis 1927 für das Wachstum von einer auf zwei Milliarden Menschen noch über 123 Jahre Zeit gab, werden für die Milliarde 6 (1999) zu Milliarde 7 (2012) nur noch 13 Jahre veranschlagt. Das subjektive Gefühl, es könnte eng werden auf diesem Planeten, ist nicht aus der Luft gegriffen." --- viele bekannte abendländischen Ideen stammen aus einer anderen Welt.

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  2. Ja. Siehe die Zahlen aus "Globo", 7.Juni.
    Es wird nicht nur eng, es wird auch anders mit all diesen seltsamen Menschen, die diesen Globus vollwandern.

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